Logo Design - 8 Schritten zum eigenen Logo

Ein Logo ist das Aushängeschild und der Wiedererkennungswert eines Unternehmens. Besonders für junge Firmen, die sich gerade erst etablieren ist ein professionelles Logo, welches das Unternehmen widerspiegelt, wichtig, damit Kunden und Partner die Firma im Gedächtnis behalten. In unserem jüngst gestarteten Projekts haben wir uns im Rahmen der Markenanmeldung dazu entschlossen eine Wort-Bildmarke anzumelden. Diese Entscheidung führte zu der Notwendigkeit eines zeitnahen Logoentwurfs, weshalb wir uns kürzlich ausführlich mit dem Thema Logo-Design auseinandergesetzt haben.

Es gibt keine Anleitung auf welchem Weg man ein perfektes Logo entwickelt, da kreative Design- und Entscheidungsprozesse individuell sind und für jeden unterschiedlich am besten funktionieren. Grundsätzlich gibt es aber ein paar Aspekte, die jeder, der ein Logo entwirft in seinem Arbeitsprozess beachten sollte. Die Schritte des Entwicklungsprozesses sind also eher eine Hilfestellung, was man in die Entwicklung miteinbeziehen sollte, als eine festgelegte zeitliche Abfolge, die nur auf eine Weise Erfolg hat.

Schritt 1: Zielsetzung des Logos

Das Logo ist eins der stärksten Brandingwerkzeuge, die einem Unternehmen zur Verfügung stehen und sollte mit Bedacht kreiert werden. Ein Logo ist erst dann ein erfolgreiches Logo, wenn es das Unternehmen widerspiegelt. Zu Beginn ist es daher hilfreich sich zu überlegen:

Wer ist unsere Zielgruppe? z.B. Jugendliche, Unternehmen, Eltern, …

Was möchten wir vermitteln? z.B. Modernität, Klasse, Spaß, Umweltbewusstsein, …

Was macht uns als Unternehmen aus? Was hebt uns von der Konkurrenz ab?

Die Zielsetzung gehört eigentlich in den Bereich des Brandings aber es ist ein wichtiger Schritt, damit sichergestellt wird, dass das Logo die Kernaussage des Unternehmens vermittelt.

Schritt 2: Recherche der Konkurrenz

Nachdem ihr nun festgehalten habt, was ihr mit eurem Logo vermitteln möchtet, ist es klug einen Blick auf die Konkurrenz zu werfen. Recherchiert welche Logoarten die Marktführer und andere Konkurrenten nutzen. Achtet auf verwendete Farben, Logoformen, Trends und Logotechniken, sodass ihr euch ein Bild machen könnt, welche Ansätze in eurer Branche beliebt sind. Auf Basis der gesammelten Erkenntnisse könnt ihr euch entscheiden euch bei dem Design an den Logos der Konkurrenz zu orientieren oder euch bewusst davon abzuheben. Eine untypische Farbe oder Logoform kann eurer Unternehmen zu großem Wiedererkennungswert verhelfen, sofern das Logo dennoch die Zielgruppe anspricht und die richtigen Eindrücke vermittelt.

Insights: Unsere Konkurrenz verwendet beispielsweise vorwiegend eine Farbkombination aus Schwarz und Grün oder Gelb. Wir haben uns entschieden uns gegen die direkte Konkurrenz abzugrenzen und dafür an eine andere Branche anzulehnen.

Schritt 3: Brainstorming zu Designelementen

Bevor es an das Skizzieren geht, ist es hilfreich sich über die groben Züge der Designelemente Gedanken zu machen. Unserer Erfahrung nach ist es hilfreich sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht auf eine Farbe festgelegt zu haben, sondern die Skizzen in Schwarz-weiß anzufertigen. Falls ihr einen dritten Farbton benötigt, kann man gut mit Schraffierungen arbeiten.

Als nächstes könnt ihr euch überlegen, ob ihr ein Icon in eurem Logo einbauen möchtet. Viele Logos bestehen schlicht aus einem Schriftzug, der optional eine individuelle Schriftart enthält oder ein farbiges Highlight. Die Verwendung eines Icons ist eine simple Möglichkeit eine vereinfachte Version des Logos zu erhalten, die beispielsweise als Signet oder Favicon genutzt werden kann.

Solltet ihr euch entschieden haben ein Icon in eurem Logo zu verwenden, könnt ihr beginnen Buzzwords zu eurem Unternehmen und Symbole, die in Zusammenhang mit eurem Unternehmen, dem Alleinstellungsmerkmal und der Zielsetzung stehen zu sammeln. Nachdem ihr Symbole gesammelt habt solltet ihr diese genaustens prüfen, damit es nicht zu unerwünschten Assoziationen kommt. Am besten zeigt ihr sie dafür einem Außenstehenden, der einen objektiveren Blick dafür hat und euch einen Eindruck verschaffen kann, was die Symbole implizieren.

Insights: Wir haben zeitweise erwogen den Buchstaben U in unserem Logo als aufwärtsstrebenden Pfeil darzustellen. Die Idee klang gut, bis ein Teammitglied angemerkt hat, dass das U als Pfeil große Ähnlichkeiten mit dem Logo einer Partei hat. Überprüft alle Symbole sorgsam für möglich unerwünschte Assoziationen, ansonsten kann ein Logo zu einer Belastung anstatt zu einem Mehrwert der Firma werden!

Der letzte Punkt in diesem Schritt orientiert sich sehr stark an den Erkenntnissen aus den Schritten 1 und 2. In welche Richtung soll die Schriftart tendieren? Soll sie seriös, verspielt, modern, ausgeflippt oder schlicht und clean sein? Ihr müsst euch noch nicht auf eine Schriftart festlegen, da diese sowieso erst bei der Umsetzung am Computer genutzt werden können. Aber eine allgemeine Richtung festzulegen, hilft euch während ihr skizziert.

Schritt 4: Ideen skizzieren

Die effektivste Möglichkeit der Kreativität freien Lauf zu lassen und viele verschiedene Logovarianten zu erhalten ist das Skizzieren mit Stift und Papier. Zeichnet einfach darauf los. Es muss nicht perfekt sein, es muss nicht ordentlich sein. Experimentiert mit verschiedenen Anordnungen, Symbolen und Abstraktionen. Selbst wenn euch einige Skizzen absolut nicht gefallen, lasst sie einfach stehen und probiert euch an anderen Ansätzen.

Verschafft euch einen Überblick über die Skizzen und wählt drei bis fünf Favoriten aus, die ihr dann noch einmal skizziert und dabei ein bisschen optimiert.

Schritt 5: Anpassungsfähigkeit prüfen

Bevor ihr nun den aufwändigen Designprozess mit einem Grafikprogramm startet, nehmt euch die Zeit und prüft die zuvor ausgewählten Favoriten auf ihre Anpassungsfähigkeit. Damit geht ihr sicher, dass das Logo später nicht nur gut aussieht, sondern sich auch harmonisch in verschiedenen Abbildungsarten und -größen verhält.

Getreu dem Motto „Weniger ist mehr“ überlegt, ob die Details des Logos sinnbringend sind oder ob die Aussage ohne sie dieselbe wäre. Je schlichter ein Logo ist, desto leichter bleibt es in Erinnerung. Außerdem werden sehr kleine Details in verkleinerten Darstellungen zu Flecken oder unidentifizierbaren Punkten und werfen ein unprofessionelles Licht auf das Logo.

Sofern ihr euch für die Logovariante mit Icon entschieden habt, fragt euch, ob das Icon auch allein stehen kann. Dies ist nicht unbedingt notwendig, aber es ist in vielen Situationen praktisch eine vereinfachte Version des Logos nutzen zu können.

Betrachtet das Logoformat und überlegt, ob es sich sowohl für Websites als auch für Printmedien problemlos nutzen lässt. Die meisten modernen Logos sind im Querformat oder aber quadratisch, da sich beide Formate hervorragend in Webdesigns einbinden lassen und auch in Printmedien funktionieren. Hochkantformate sind grundsätzlich sehr schwierig auf Websites einzubinden und sollten idealerweise vermieden werden.

Schlussendlich werft einen Blick auf eure vorläufige Farbplanung. Achtet darauf nicht zu viele Farben zu nutzen. Ein Logo sollte aus einer bis maximal drei Farben bestehen. Auch hier gilt erneut „Weniger ist mehr“, da ein Logo immer auf einem Hintergrund angezeigt wird und somit immer mit einer weiteren Farbe zu rechnen ist.

Schritt 6: Umsetzung

Nach der Auswahl der Favoriten aus den Skizzen und dem check, ob die Skizze für den Zweck geeignet ist, könnt ihr nun mit der Umsetzung im Grafikprogramm starten. Das heißt entweder übernimmt ein Grafikdesigner ab hier die Arbeit oder ihr setzt eure Logofavoriten selbst in einem Vektorgrafikprogramm, wie z.B. Adobe Illustrator um. Es ist sehr wichtig ein Vektorgrafikprogramm und kein Bildbearbeitungsprogramm zu nutzen, da andernfalls die finale Datei nicht beliebig vergrößert oder verkleinert werden kann.

Nach der Umsetzung eurer Logoversionen könnt ihr euch nun für eine Variante entscheiden. Alternativ folgt vor der finalen Entscheidung der Schritt 7. In unserem Entscheidungsprozess hat es uns sehr geholfen die Logovarianten mit unterschiedlichen Farben zu sehen.

Schritt 7: Farbwahl

Im Grafikprogramm könnt ihr verschiedene Farben für euer Logo austesten und miteinander vergleichen. Welche Farbkombination passt zu eurem Unternehmen? Was gefällt euch optisch am besten? Was für eine Stimmung erzeugen die Farben? Was für Assoziationen werden von der Logoversion geweckt? Sprechen die Farben eure Zielgruppe an?

Schritt 8: Logovarianten

Nach der Auswahl eures finalen Logos testet die Lesbarkeit auf hellen und dunklen Hintergründen, um möglicherweise eine zweite Logoversion für besonders helle oder dunkle Hintergründe zu erstellen. Zusätzlich solltet ihr einmal überlegen, ob euer Logo bei einem Schwarz-Weiß-Druck seinen Wiedererkennungswert beibehält. Ihr selbst werdet das Logo vermutlich nicht in schwarz-weiß nutzen aber die Presse oder Kunden möglicherweise schon. In manchen Fällen ist es auch hier notwendig eine Logoversion für den Schwarz-Weiß-Druck zu erstellen.